Mittwoch, 31. Juli 2013

Versuch einer kleinen Hymne...

...auf das Leben im nördlichen Europa.
(aber ganz ohne Reim. )

Es fühlt sich lebendig an, dort zu leben, wo es den Wechsel von Jahreszeiten gibt.
Das wurde mir heute wieder deutlich: Auf dem tristen Bahnsteig des langweiligen S-Bahnhofs Hamburg-Eidelstedt.
Um von meiner Kleinstadt in Schleswig-Holstein in die große Welt zu reisen, muss ich per Privatbahn in 20 Minuten zum S-Bahn-Anschluss fahren. Weitere 20 Minuten später bin ich dann am Hamburger Hauptbahnhof.
Der war heute mein Endziel - zum Shoppen und zum Besuch im "Eucerinhaus" am Jungfernstieg, zur Körperpflege.
Manchmal ist der Hauptbahnhof auch Ausgangspunkt für meine Reisen in Deutschland. Um ein Frauenfrühstück zu gestalten - oder um meine Tochter im Ruhrgebiet zu besuchen.
Warum auch immer - am S-Bahnhof Eidelstedt habe ich schon gefühlt 1000 Mal gestanden. Im Herbst und Frühjahr mit Turnschuhen, Pullover und umgeschnallter Regenjacke. Im Winter mit Stiefeln, Wollunterhose und Thermojacke. Heute stand ich dort mit Top, im Jeansrock und ohne Strümpfe. Und ich dachte: Wie wunderbar, dass in unseren Breitengraden selbst ein trister Bahnsteig nicht immer gleich ist. Einfach nur, weil sich das Wetter ändert. Die Mitwartenden sind jahreszeitlich bedingt anders drauf. Gefroren wird eher einsam - geschwitzt wird im Kollektiv. Beides hat seinen Reiz - jedenfalls, wenn man gerne Menschen beobachtet. Natürlich ist im Sommer alles irgendwie leichter. Aber so richtig genießen kann das doch nur der, der auch einen deutschen November kennt. Oder?
  

Mittwoch, 24. Juli 2013

Neues wagen

Korrekt heißt es: Aus Liebe zum Alten Neues wagen. Das ist das Unterthema unserer diesjährigen GLAUKO. Die Abkürzung hat nix mit "Glaukom" zu tun, sondern meint die Glaubenskonferenz der Freien evangelischen Gemeinden in Norddeutschland.
Dieses Jahr geht es um Gemeinde-Comeback. An 3 1/2 Tagen gibt es dazu u.a. sieben verschiedene Predigten - auch von Peter Strauch.
Anfang des Jahres fragte mich unsere Gemeindeleiter, ob ich passend zu den sieben Predigt-Themen eine "Soap" entwickeln könnte. Das bedeutete: Eine Fortsetzungsgeschichte in sieben Folgen ausdenken, die einzelnen Szenen dürfen nicht länger als fünf Minuten sein. Und statt wie gewohnt in Theaterszenen zu "sehen", muss das Ganze diesmal filmreif sein.
Ich habe mich entschlossen, "Neues zu wagen" und mein erstes Filmdrehbuch geschrieben.
Sonntagnachmittag machen wir die Hauptprobe mit Kameramann. Und am ersten Augustwochenende gehen die Dreharbeiten los. Wir sind alle gespannt wie Bolle. Auch für die Darsteller ist das Medium Film etwas völlig Neues und für Kostüm und Requisite ebenfalls.
Nur der Kameramann und seine Tonfrau sind Profis. Auch die sind bereit, Neues zu wagen und ihr Können ehrenamtlich für eine Truppe christlicher Laien zur Verfügung zu stellen. Aus dieser Zusammenarbeit kann echt großes Kino werden. Wenn nicht im Film, dann doch fürs Leben. Weil wir Neues wagen, werden wir alle Neues lernen. Und vielleicht so gar neue Freunde gewinnen.    

Montag, 8. Juli 2013

Erdbeerpsalm

Großer Gott, Schöpfer der Welt!
Danke fürs Kleine, dass das Leben erhellt!
Für Götter aus Stein ist sie überflüssiger Tand:
die süße Beere vom Mund in die Hand.
Sie stillt nicht den Hunger der Welt,
ist einfach Genuss, wenn sie gefällt.
Auf nordischen Feldern gereift,
beglückt sie den, der sie ergreift.
Tief muss der Mensch sich bücken,
um die pralle Frucht zu pflücken.
Auf Demut folgt der Hochgenuss
:  ein Sommerkuss.

Und dann Herr, hast du' s so erdacht:
Menschengeist es besser macht.
Mit Pfeffer, Likör und Vanilleeis
wird die Beere so richtig heiß!
Wir Menschen dürfen deine Gaben verbessern
- du freust dich an kreativen Genießern!
Ich danke dir für deine Souveränität!
Mein Gott, der sich freut über Kreativität.
Mein Gott, der die Erdbeere erdacht
und mir damit viel Freude macht.
AMEN