Mittwoch, 24. April 2013

"Es ist leichter ein Loch zu graben...

...als einen Baum aufzurichten".
So ähnlich lautet ein Zitat, das ich zum Thema "Intersexualität" gefunden habe. Wie viele Christen beschäftige ich mich derzeit mit dem Thema "Homosexualität und Christ". Und ich muss sagen, dass mir dazu ein eindeutiges Statement schwer fällt.
Das liegt daran, dass ich ganz persönlich die Vorstellung von Sex zwischen Männern und Männern oder Frauen und Frauen nicht "sexy" finde. Und als Christ glaube ich, dass Gott es ernst meinte, als er in seinem Wort fest schreiben ließ: Er schuf den Menschen als Frau und Mann - und so sollen sie auch ein Fleisch werden.
Aber trotz aller Vorbehalte muss ich eines zugeben, weil es Fakt ist: Gott lässt es zu, dass manche Menschen  eben nicht als Frau oder Mann auf die Welt kommen. Sondern als Menschen, die je nach Wortwahl als "Zwitter", "Hermaphroditen" , "Intersexuelle" oder "drittes Geschlecht" bezeichnet werden. Das sind Menschen, deren Geschlecht aufgrund äußerlicher Merkmale, aufgrund von Hormonen oder Chromosomen nicht eindeutig festzulegen ist.
Bis ca. 2005 wurden solche Babies in der Regel bald nach der Geburt operiert, um sie schon mal äußerlich "eindeutig" zu machen. Häufig wurden aus den intersexuellen Babies Mädchen gemacht. Weil es eben leichter ist, "ein Loch zu graben als einen Baum aufzurichten".
Es ist nachvollziehbar, dass solche nachträglich zurecht gestutzten Menschen als Erwachsene oft Probleme mit ihrer sexuellen Identität haben.
Ich stelle fest: Diese Menschen können ganz bestimmt nichts für ihre Probleme. Gott lässt dieses dritte Geschlecht zu. Das bringt mein wohl geordnetes christliches Weltbild zur Schöpfungsordnung durcheinander.
Da muss ich wohl doch noch etwas tiefer darüber nachdenken, ob Schwule und Lesben für Gott ein Problem sind oder nicht.

Samstag, 13. April 2013

So 30 Stunden mal ganz anders...

...das lässt sich erleben in dem wunderbaren Dienst als Referentin fürs Frauenfrühstück. Ich liebe das!
Gestern gegen 11.30 bin ich aus dem Haus - vier Minuten bis zum Bahnhof. Dann mit "Bimmelbahn" und S-Bahn bis Hamburg Hbf. Und weiter über Berlin bis Dresden Hbf. Alles lief fahrplanmäßig und 16.52 war ich da. An dem verabredeten "Willkommen"-Schild habe ich meine Chauffeuse erkannt. Auf der Fahrt zum Gemeindehaus der Baptisten wurde schnell klar: Wir kennen uns nicht und kennen uns doch. Wir sind halt Schwestern.
Gegenüber vom Gemeindehaus konnte ich eine wunderbare Altbauwohnung im vierten Stock ganz für mich alleine beziehen. Der Blick von dort geht bis zur Frauenkirche - das war grandios!
Den Abend habe ich mit sechs engagierten Frauen dieser Gemeinde mit lecker Nudelsalat, Würstchen etc. verbracht. Wir hatten interessante Gespräche - auch über unsere Erlebnisse mit der Wende. Wir waren drei ehemalige "Westler" und vier Sachsen. Ich mag die Sachsen! Ihren Slang, ihre Unaufgeregtheit und ihren Humor.
Sehr ausgeschlafen konnte ich heute morgen um 8.25 ins Gemeindehaus wackeln. Für 8.30 war die Gebetsgemeinschaft angesetzt. Die tut einfach gut vor einem Einsatz - leider gibt es die nicht immer. Heute morgen war es wieder da: Dieses Wissen, wir stehen zusammen für den Vormittag ein. Und ich bin kein Fremdkörper, sondern gehöre dazu.
Die Besucherzahl war nicht groß - so 60 Frauen vielleicht. Mehr geht aber auch dort nicht. Und ich finde solche intimen Runden sehr charmant. Ich war auch schon beim offiziellen FFF in Dresden - sehr schick in der Kongresshalle an der Elbe und sehr groß mit 300 Frauen oder so. Das hatte auch was - aber wohler fühle ich mich, so lange ich noch den Überblick habe, wie die Zuhörerinnen reagieren.
Die Atmosphäre war jedenfalls prima - ich habe 17 Bücher verkauft. Was in so kleiner Runde eine ganz gute Quote ist.
Um 13.04 ging mein EC ab Dresden Richtung Heimat. Und genau um 18.00 habe ich unsere Haustür wieder aufgeschlossen.
Sechs Frauen - Conny, Claudia, Frauke, Rita, Elfriede und Marion - kenne ich nun ein bisschen. Sie haben ein Stück ihrer Lebensgeschichten mit mir am Freitagabend geteilt. Vorgestern wusste ich noch gar nichts von ihnen. Diese Begegnungen sind ein großes Geschenk "ganz nebenbei" in diesem Dienst. Ich liebe das!

Freitag, 5. April 2013

"Wir lieben und wissen nichts"...

...heißt das Stück, das wir heute in den Hamburger Kammerspielen gesehen haben. Moritz Rinke hat ein grandioses Theaterstück geschrieben! Supergute Dialoge - witzig und bissig. Eine Handlung zwischen zwei Paaren, die sich spannend entwickelt und rasant entfaltet. Und dabei ganz viel Tiefgang, unterhaltsame Denkanstöße...der Mann ist ein Vorbild für alle, die sich als Theater-Autoren versuchen möchten.
Außerdem war die Inszenierung erste Sahne - und dazu agierten vier erstklassige Schauspieler:
Karoline Eichhorn, Stephan Kampwirth, Wanja Mues und Katharina Wackernagel. Es hat großen Spaß gemacht, denen zuzugucken!
Kleines Sahnehäubchen obendrauf: Das Stück geht 1 Stunde und 50 Minuten ohne Pause. Da konnte man sich ohne Störung richtig in die Geschichte rein fallen lassen. Leider war sie viel zu schnell zu Ende.