Mittwoch, 6. Juli 2011

Ich bin ein Rumpelstilzchen...

...findet jedenfalls mein Mann. Er bewundert, dass ich bisweilen die Gabe habe, aus "Mist" Gold zu machen. Rumpelstilzchen machte das Gold bekannterweise aus Stroh. Also bin ich das bessere Rumpelstilzchen. :-)
Aktuell macht mein Gatte seine Einsortierung meiner Wenigkeit am letzten Montag fest. Da bin ich um 5.30 aufgestanden, um mit ihm um 6.15 in die Tabea-Klinik in Blankenese zu starten. Dort sollte er sich für eine ambulante OP um 7.00 melden.
"Du kannst dann da auf mich warten", sagte er vorab, "mittags können wir wieder nach Hause fahren."
Die Wirklichkeit sah so aus, dass wir in der Klinik zunächst bis gegen 9.00 von Pontius nach Pilatus latschten, bis alle Anmeldungen und Voruntersuchungen abgeschlossen waren. Dann war klar: Die tote Vene im linken Bein sollte gegen 9.30 gezogen werden. "Bis 16.00 müssen Sie dann mindestens hier bleiben bis wir Sie entlassen", sagte man dann dem Gatten.
Im normalen Tagesverkehr würde ich fast ne Stunde für den Weg nach Hause brauchen und später auch für den Weg wieder zurück. Also habe ich spontan beschlossen, 20 Minuten bis zur S-Bahn Blankenese zu laufen und dann mit dieser in die Hamburger City zu fahren. Schon seit einigen Wochen trug ich mich mit dem Gedanken während der Sommer-Schnäppchen-Verkaufszeit zu versuchen, ein klassisches Kostüm für mich günstig zu erwerben. Es sollte das ganze Jahr über tragbar sein.
Gemütlich in der City flanierend habe ich tatsächlich mein Kostüm wie ein Trüffelschwein :-) gefunden. Ein Markenfummel von Taifun, richtige Farbe, richtiger Schnitt, passt wie angegossen und hat statt 210 Euro nur noch 130 gekostet - "Gold" eben.
Rechtzeitig gegen 16.00 war ich wieder im Krankenhaus, um den etwas ramponieretn Gatten in Empfang zu nehmen und behutsam nach Hause zu kutschieren.

Obwohl ich mir den Tag anders gedacht hatte, ist er gut für mich gelaufen. Aber für mein Rumpelstilzchen-Gen kann ich ja nix. Für diese Gabe kann ich mir keinen Orden an die Brust heften. Bin aber dankbar dafür. Ich stelle mir vor wie ätzend das Leben bisweilen sein kann, wenn man nicht so gepolt ist - oder sogar genau anders rum. Auch Menschen, die in jedem großen Goldhaufen noch den kleinsten Dreck beklagen, können ja erstmal nix dafür, dass sie sind wie sie sind. Für seine Gene ist man nicht verantwortlich. Ich hoffe, Gott berücksichtigt das dermaleinst!

4 Kommentare:

eppendorfer hat gesagt…

War es nicht die schöne Müllerstochter, die Gold gesponnen hat?

Annekatrin Warnke hat gesagt…

Irrtum, Ex-Urlauber. Sie sollte, aber konnte nicht. Deshalb hat sie sich ja auf den blöden Deal mit Mr. R. Stilzchen eingelassen.

Anonym hat gesagt…

Du hast Recht Annekathrin, Mr. R. hat die Arbeit selber gemacht. Er hat wohl erst gar nicht versucht es der Müllerstochter bei zu bringen, sie war ja blond wie ich auf diversen Abbildungen gesehen habe :-).
Zu deiner Feststellung:„Für seine Gene ist man nicht verantwortlich“:
Ja, nicht für den Mix, den du sie mitbekommen hast. Was du aus deiner Veranlagung machst, liegt aber wohl in deiner Verantwortung.
Grüße von Eppi, ich habe ihn im Urlaub getroffen, er kommt erst am So. nach Hause.

Annekatrin Warnke hat gesagt…

Also - Mr. R. hätte auch einem grauhaarigen Müllersohn das Spinnen nicht beigebracht. Er war halt ein fieses, gieriges Männchen.
Es ist klar, dass ich die Verantwortung habe für das, was ich aus meinem Leben und meinen Genen mache. Auch klar ist, dass manche mit übleren Genen ins Leben starten als andere. DAS ist es, von dem ich hoffe, dass Gott es berücksichtigt.

Und mit dir und Eppi kenne ich nun schon drei, die ohne PC keinen Urlaub machen. :-)