Montag, 30. Mai 2011

Vom Glück, herausgefordert zu werden

Ich habe es tatsächlich geschafft! Vor einigen Wochen bekam ich folgenden Auftrag der Musikusse meiner Gemeinde:
"Entwickel doch mal bitte ein Musical, das wir nächstes Jahr zum Gemeindehaus-Jubiläum aufführen können." Also, sie wollten jetzt nicht, dass ich Lieder schreibe und komponiere. Sie wissen, dass ich unmusikalisch bin. Sie wollten "bloß" ein Libretto. Ich sollte mir eine Geschichte überlegen, Charaktere ausdenken, die Handlungsstränge entfalten, die Szenen konzipieren, die Dialoge schreiben und noch nicht geschriebene Lieder umreißen und sinnvoll die Plätze dafür festlegen.
Ich war ja gerührt von so viel Vertrauen - aber höchst skeptisch.
Nun sind 26 Seiten fix und fertig. :-) Die Idee habe ich aus einem Kinderbuch geliehen - es ist aber kein Kindermusical geworden.
Die Reaktionen des Musical-Teams sind sehr ermutigend! So was macht einfach Spaß: Wenn das, was ich mir ausgedacht habe, für andere so lebendig wird, dass sie es sehen können.
Jetzt arbeiten andere an den Liedtexten und Kompositionen - und ich bin total gespannt wie das Gemeinschaftsprodukt dann am Ende aussieht.

Von selbst wäre ich nie auf die Idee gekommen, so was zu versuchen. Eine meiner größten Schwächen ist meine Bequemlichkeit.
Wie klasse, dass ich in der Gemeinde mit Leuten unterwegs bin, die mich einfach mal herausfordern! Etwas zu schaffen, was ich mir selbst nicht zugetraut hätte (wo ich aber Spaß dran habe) - das kommt dem Glück schon sehr nahe.

4 Kommentare:

eppendorfer hat gesagt…

"das kommt dem Glück schon sehr nahe. ". Liebe Kathi, das ist schon das Glück. Oder hast du Bedenken, dass es am Ende noch schief gehen könnte und willst deshalb das Glück noch nicht so ganz wahr haben?

Annekatrin Warnke hat gesagt…

"Schief gehen" kann bei diesem Gefühl ja nix mehr. Selbst wenn das Ding nie bis zur Aufführung reift, bleibt diese Freude: "Wow! Die Anderen erleben, was ich geschrieben habe." Mehr will ein Autor ja erst mal gar nicht.
Dem Glück "nahe kommen" habe ich wohl deshalb geschrieben, weil ich weiß, dass es sich hier um ein GlücksGEFÜHL handelt.Und so was kann sehr flüchtig sein. So, wie im Rückblick z.B. eine Freundschaft, die auf Eis liegt. Oder welche Metapher man auch immer für so was finden mag.

eppendorfer hat gesagt…

Auf Eis legt man ja gemeinhin etwas, das man für eine spätere Verwendung, frisch halten möchte. Merkwürdigerweise gibt es auch die Variante, dass man sich etwas oder jemand warm halten will:-)

Annekatrin Warnke hat gesagt…

Bei dir hört sich das sehr positiv an mit dem Eis - schätze, DICH macht Eis glücklich. :-)
Muss aber unbedingt anmerken, dass in Fischgeschäften gemeinhin tote Fische auf Eis liegen - und in der Pathologie tote Menschen...