Montag, 19. April 2010

Wittstock an der Dosse

Immer wieder freue ich mich darüber, dass ich vor einigen Jahren Frauenfrühstück-Referentin geworden bin.
Dadurch lerne ich wunderbare Orte kennen, von denen ich sonst gar nicht wüsste, dass es sie gibt. Seit dem Wochenende gehört auch Wittstock/Dosse dazu. Meine Privatunterkunft lag mitten in der Altstadt, deren mittelalterliches Ambiente komplett erhalten ist, inklusive Stadtmauer.
Wittstock ist das Rothenburg o.d.T in Brandenburg.
Schon auf der Fahrt dorthin war ich echt bewegt. Irgendwann passiert man auf der A24 zwischen Hamburg und Berlin das Schild mit der Aufschrift: "Hier verlief die ehemals innerdeutsche Grenze". (So ähnlich jedenfalls steht es da.)
Ich habe mich erinnert mit wieviel Angst ich als Kind und Teenager diese "innerdeutsche Grenze"erlebt habe.
Meine Eltern hatten gute Freunde in Sachsen. Oft haben wir uns in Ostberlin getroffen, um den Inhalt unseres Kofferraums in ihren Wartburg zu verfrachten. Seltener machten wir uns auf die lange und schwierige Reise nach Sachsen. Ich schob regelmäßig Panik, dass die grimmigen Grenzsoldaten mich auf dem Rückweg nicht wieder in die Freiheit lassen.
Außerdem war ich tieftraurig, dass der Kontakt mit unseren Freunden so schwierig war und die Familie uns nicht auch einfach mal besuchen konnte. Ich mochte die "Pfeiffers mit drei f" , ihre herzliche Gastfreundschaft und ihren hintersinnigen Humor.
Diesselbe erfrischende Unkompliziertheit habe ich jetzt in Brandenburg wieder gefunden. Die beiden Veranstaltungen am Freitag und Samstag haben Spaß gemacht, das Klönen mit meiner "Gastmutter" ebenfalls. Sie hat mir sogar eine Turmbesteigung der noch bis Anfang Mai geschlossenen "St.Marienkirche" ermöglicht, dem Herzstück der Wittstocker Altstadt.
Nach über 200 Stufen war ich zwar etwas aus der Puste, wurde aber mit einem grandiosen Rundumblick belohnt.
An diesem Wochenende habe ich das Wunder der Wiedervereinigung neu schätzen gelernt. Schade, dass soviel darüber gemeckert und geklagt wird! Ich möchte wieder anfangen, Gott für diese Bereicherung zu danken.

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